Sachverhalt
Zum 01.11.2016
wurde der Pflegesatz bei der Tagespflege Josefshaus mit einem Gesamtvolumen von
14,47 % erhöht. Die Mindestlaufzeit betrug ein Jahr. Aufgrund der gestiegenen
Lohn- und Nebenkosten schlägt die Verwaltung vor, wieder zu
Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegekassen und den Sozialhilfeträgern
aufzurufen.
Neu ist allerdings,
dass gemäß dem neuen Rahmenvertag für teilstationäre Pflege gem. § 75 Abs. 1
SGB XI für das Land Baden-Württemberg § 18 Abs. 2 der Personalschlüssel (bis zu
1:3,25) für alle Pflegegrade
(1 - 5) gleich ist.
Bisher war der
Personalschlüssel für die verschiedenen Pflegegrade (früher Pflegestufen)
unterschiedlich. Konsequenz daraus ist, dass insbesondere für die Pflegegrade 0
– 2, mit einer relativ hohen Kostensteigerung für die Tagesgäste zu rechnen
ist.
In Absprache mit der BWKG (Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft), bei
der die Gemeinde Mitglied ist und die die Gemeinde in den vorgesehenen
Pflegesatzverhandlungen fachlich unterstützen wird, sollen die Pflegesätze auf
rund 55 €/Tag und die Kosten für Unterkunft und Verpflegung, von derzeit 7,77
€, auf 11,50 € erhöht werden. Ob diese Sätze dann so bei den
Pflegsatzverhandlungen genehmigt werden, muss abgewartet werden.
Der vorgeschlagene Pflegesatz von rund 55 € entspricht den Pflegesätzen der
umliegenden Einrichtungen, die bereits zu Pflegesatzverhandlungen nach dem
neuen Rahmenvertag aufgerufen haben.
Die Verwaltung ist sich bewusst, dass gerade die Kostensteigerung des
Pflegesatzes in den Pflegegraden 0 – 2 von rund 25 bis 30 € pro Tag sehr hoch
ist. Daher sollte man bei den Pflegesatzverhandlungen versuchen, die Erhöhung
in Stufen vorzunehmen.
Für die personelle Ausstattung wird durch den neuen Rahmenvertrag im Josefshaus
auch eine Personalausdehnung von rund 50 % einer Pflegehilfskraft
vorrausichtlich notwendig werden. Dies bedeutet Mehrkosten von rund 20.000 € im
Jahr. Dem gegenüber stehen aber bei einer vollen Auslastung der vorhandenen 15
Tagespflegeplätze Mehreinnahmen von bis zu 67.000 €.
In Anbetracht, dass eine Anpassung an den neuen Rahmenvertrag in Zukunft auf
jeden Fall erfolgen muss, schlägt die Verwaltung vor, nun zu Beginn des Jahres
2020, zu Pflegesatzverhandlungen aufzurufen.
Die Tagespflegegäste müssen und werden vor Aufnahme der Pflegesatzverhandlungen
gemäß gesetzlicher Vorgabe informiert.
Der
Verwaltungsschuss hat in seiner Sitzung vom 03.12.2019 dem Gemeinderat
einstimmig die Zustimmung zur Aufnahme der Pflegesatzverhandlungen mit den
Pflegekassen und Sozialhilfeträgern empfohlen.
Umweltverträglichkeitsprüfung/Nachhaltigkeitsprüfung/Leitbild
Die Betreuung und
Versorgung der immer älter werdenden Gesellschaft ist eine wichtige Aufgabe der
Kommune, die in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Beschlussvorschlag
Der Gemeinderat stimmt der Aufforderung zu Pflegesatzverhandlungen mit den Pflegekassen und Sozialträgern zu.
Haushaltsvermerk
Bei entsprechendem Abschluss der Pflegesatzverhandlungen und unter Berücksichtigung der Personalmehraufwendungen sind Mehreinnahmen bis zu 47.000 € im Jahr zu erwarten.